Kirche und Digitalisierung ist aktuell so etwas wie ein theologischer Hype. Angestoßen wurde die lebhafte Diskussion von Christ & Welt-Autor Hannes Leitlein in einem viel beachteten Text auf zeit.de. Kurz zusammengefasst wirft er den Kirchen mangelnde Offenheit für die Chancen von Digitalisierung und sozialen Medien vor. Mittlerweile gibt es diverse “Antwort-Artikel” sowie eine Diskussion unter dem Hashtag #digitalekirche.
Was aber auffällt: den meisten Diskussionsbeiträgen liegt ein enger Begriff von Digitalisierung zugrunde. Als ob Facebook und Twitter alles wären, wenn es um Digitalisierung geht. In der Welt neben den Kirchen wird Digitalisierung schon längst nicht mehr nur auf das Netz 2.0 gedeutet, sondern vielmehr ist die Sprache von Industrie 4.0, Automatisierung und Disruption.
Warum die aktuelle Diskussion zu kurz greift
Deswegen an dieser Stelle einige knappe Thesen, die aus unserer Sicht aktuell zu kurz kommen:
- Digitalisierung ist weit mehr als nur die Ausweitung des Dialogs auf Online-Plattformen – auch wenn Margot Käßmann etwas Facebook-kritisch in das moderne Fettnäpfchen des Fortschritt-Pessimismus tritt.
- Digitalisierung verändert Arbeitsplätze, wie wir sie bisher kennen – zum Teil sogar Arbeit, wie wir sie kennen. Und sie liefert uns diverse neue Zukunftschancen.
- Über die Digitalisierung wird man vermutlich einmal so sprechen wie über die Industrialisierung. Und das nicht nur wegen Twitter und Facebook. Klar – der externe Dialog ist wichtig und die Sozialen Medien ein wichtiges Thema. Gerade auch für eine zukunftsfähige Kirche (deshalb geben wir auf Kirchen-Kommunikation.de ja auch Anregungen dafür). Aber auch für die “interne Kommunikation” bietet die Digitalisierung ein riesiges Potential.
Kirche und Digitalisierung auf allen Ebenen denken
Genau deswegen sind wir stolz, an dieser Stelle eine neue Partnerschaft verkünden zu dürfen. Zukünftig dürfen wir mit unseren Fähigkeiten auch einen engagierten Dienstleister für Kirchen unterstützen: ChurchDesk.
Was hat das mit Kirche und Digitalisierung zu tun?
Das Start-Up mit Hauptsitz in Kopenhagen denkt Digitalisierung für die internen Abläufe von Kirche – und wie Digitalisierung dabei helfen kann, weniger Arbeit in Verwaltung zu stecken und mehr Zeit für die Gemeinde zur Verfügung zu haben. Durch ein Intranet zum Beispiel, oder einen Kalender mit Aufgaben und Zuständigkeiten. Oder einen Ressourcen-Plan.
Alles in einer Software, auf die man auch noch von jedem Gerät zugreifen kann. Auch das ist Digitalisierung. Und – gelinde gesagt – nutzt das der örtlichen Kirchengemeinde mehr als jeder Twitter-Gottesdienst.
Wir werden ChurchDesk zukünftig bei der Kommunikation in Deutschland unterstützen – und freuen uns, als zwei Jungunternehmer, die beide der Kirche dienen wollen, etwas in diesem Land zu bewegen!
Lad os gå, venner!
Bildquelle: Jeremiah Higgins via unsplash